Vorgeschichte
Die Rückseite des iPhone X, XS oder 8 ist ein gestärktes und spezielles Glas, welches am am Aluminiumrahmen bzw. der Metallplatte des Gehäuses verklebt ist. So stark verklebt, dass sogar die meisten iPhone oder Smartphone Werkstätten die Finger davon lassen. Die Finger werden eher blutig davon. Denn so einfach kann man das Glas nicht entfernen. Nicht einmal mit der Heißluftmaschine und den gewohnten Temperaturen um 80 – 150 Grad herum bekommt man die Splitter und Teilchen in profitabler Zeit ab. Im Laufe der Zeit wurden viele Techniken probiert und Maschinen entwickelt, welche sich jedoch als unpraktisch herausgestellt haben. Die von uns zuletzt verwendete Maschine kostete über 1000€ und war im Prinzip auch nicht mehr als eine Metallplatte, die passgenau auf die Rückseite zugeschnitten war und auf ca. 160 Grad Celsius lief. Damit ließ sich das Backcover zwar sehr leicht entfernen, aber zuvor musste das gesamte Innenleben und jedes Flexkabel des iPhones entfernt werden. Was für ein Aufwand für eine extra gekaufte Maschine, die doch Arbeit abnehmen sollte!
Keine Maschine notwenig – aber viel Hitze!
Wir haben viele Experimente durchgeführt und festgestellt, dass sich die Glasrückseite am einfachsten mit enormer Hitze – aber punktuell und nur kurz auf bestimmte Stellen- lösen lässt. Es ist mit der richtigen Wärme wie ein heißes Messer durch Butter. Aber auch hier gilt: Es muss zunächst das gesamte iPhone auseinander gebaut werden, da sonst z.B. der Akku explodieren oder die Kamera beschädigt werden könnte. Und am Ende des Auseinanderschraubens: So viele Schrauben. So viele Kabel. Alles mega empfindlich! Die Hitze, die von der Rückseite durch das Metall nach innen geleitet wird, würde ein nicht entferntes Kabel, wie z.B. das LED-Blitzlicht der Kamera sofort beschädigen, da sich die Lötkontaktstellen schon bei niedrigen Temperaturen lösen. Auch das GPS und Wifi Modul sowie die Face-ID sind schnell anfällig.
Unser zuverlässiges Heißluftgerät von der Firma Steinel läuft mit über 420 Grad. Mit dem richtigen Aufsatz kann man die erzeugte Wärme direkt an das Glas anbringen, was den Kleber darunter löst. Jetzt muss man nur noch Geschicklichkeit und saubere Arbeit leisten, um beispielsweise des Plastikrahmen nicht zu verkratzen oder Risse zu verursachen. Nebenbei: Der Plastikrahmen besteht aus einem sehr robusten Material, hält enorme Hitzegrade locker stand und schmilzt nicht. Auch bei 420 Grad nicht.
Kameraabdeckung
Die Rückseite abzubekommen ist mit ein wenig Übung und den richtigen Techniken sehr einfach. Was aber schwierig ist, ist die Kameraabdeckung! Die muss im Normalfall ausgefräst oder abgeschnitten werden, da sonst das neue Back Cover nicht an die Rückseite angebracht werden kann. Der Grund dafür ist, dass das Loch im Backcover zu klein ist. Ist das neue Glas verklebt, muss die Abdeckung der Kamera wieder verklebt werden. Zum Glück gibt es aber dafür eine bessere Lösung! Es gibt mittlerweile sehr gute Rückseiten, mit einem größeren Kameraloch, sodass die neue Rückseite einfach nur noch verklebt werden muss, ohne die Kameraabdeckung abzuschneiden! Die benutzen wir natürlich auch und haben die alte Methode abgelöst.